VASEKTOMIE
Durchtrennung der Samenleiter/Sterilisation des Mannes
* Quelle: Die Prozentangaben zur Wirksamkeit stammen von der WHO (2018)
WIE FUNKTIONIERT DIESE METHODE?
Bei der Vasektomie werden die Samenleiter durchtrennt und verödet. Die Samenleiter verbinden die Hoden, wo die Spermien gebildet werden, mit der Prostata, die einen Teil der Samenflüssigkeit produziert. Das Sperma (Spermien + Samenflüssigkeit) wird schließlich in die Harnröhre transportiert, durch die es bei Stimulation oder Geschlechtsverkehr ausgestoßen wird.
Die Unterbindung der Samenleiter verhindert also, dass beim „Samenerguss“ Spermien abgegeben werden; es wird nur Samenflüssigkeit ausgestoßen.
Die nicht ejakulierten Spermien sammeln sich nicht im Körper an. Vielmehr werden sie nach und nach vom Körper resorbiert; dies ist ein natürlicher und gesundheitlich unbedenklicher Prozess. Auch unabhängig davon, ob ein Mann vasektomiert ist oder nicht, ist es unmöglich, alle vom Körper produzierten Spermien zu ejakulieren (zur Erinnerung: Die Hoden produzieren mehrere Millionen Spermien pro Tag!).
Der Eingriff wird in einem Krankenhaus von einer Urologin/einem Urologen unter örtlicher Betäubung durchgeführt und dauert etwa 15 Minuten. Dabei wird ein sehr kleiner Einschnitt in den Hodensack (die Haut, die die Hoden umgibt) vorgenommen, sodass die Ärztin/der Arzt Zugang zu den Samenleitern erhält. Die entstandene Wunde muss nicht genäht werden.
In den Tagen nach dem Eingriff kann der operierte Bereich empfindlich sein, oder es kann für einige Tage ein Hämatom auftreten. Es wird davon abgeraten, Sport zu treiben oder schwere Gegenstände zu heben.
Die Menge des Spermas bei der Ejakulation bleibt nach der Vasektomie unverändert, da das Sperma nur 2 –3 % Spermien enthält. Die Vasektomie hat keinerlei Einfluss auf die Erektionsfähigkeit, die Ejakulation, das sexuelle Luxtempfinden oder den Testosteronspiegel.
Nach der Operation sind durchschnittlich 20 Ejakulationen bzw. eine Wartezeit von drei bis maximal sechs Monaten erforderlich, bis die empfängnisverhütende Wirkung der Sterilisation eintritt. Bis dahin muss eine zusätzliche Verhütungsmethode angewendet werden. Nach dieser Wartezeit wird ein Spermiogramm erstellt, um zu untersuchen, ob sich noch befruchtungsfähige Spermien im Ejakulat befinden. Je nach Ergebnis des Spermiogramms ist der Patient von nun an unfruchtbar, d. h. er kann ohne zusätzliche Verhütungsmittel Geschlechtsverkehr haben, ohne das Risiko einer ungewollten Schwangerschaft einzugehen.
INTERESSANTE ZAHLEN UND DETAILS
WIE WIRD EINE VASEKTOMIE DURCHGEFÜHRT?
SCHRITT 1
Suchen Sie zunächst Ihre Urologin/Ihren Urologen auf. Nutzen Sie die Gelegenheit, Fragen zu stellen und mehr über die Methode zu erfahren. In Luxemburg gibt es keine obligatorische Bedenkzeit vor der Durchführung einer Vasektomie, daher variiert die Wartezeit bis zur Operation je nach Ermessen bzw. Verfügbarkeit der Urologin/des Urologen.
SCHRITT 2
Zum vereinbarten Termin begeben Sie sich ins Krankenhaus. Dort wird der etwa 15-minütige Eingriff unter örtlicher Betäubung durchgeführt.
SCHRITT 3
Nach Abschluss der Operation kann eine Rekonvaleszenz von einigen Stunden bis zu einigen Tagen erforderlich sein.
SCHRITT 4
Drei Monate nach der Operation muss ein Spermiogramm erstellt werden, um zu überprüfen, ob das Sperma tatsächlich keine befruchtungsfähigen Spermien mehr enthält. Je nach Ergebnis des Tests ist der Patient von nun an unfruchtbar.
WO WIRD DIESER EINGRIFF DURCHGEFÜHRT?
im Krankenhaus
Die Vasektomie wird in der Regel im Krankenhaus von einer Urologin/einem Urologen nur bei volljährigen Personen durchgeführt. Der Eingriff dauert etwa eine halbe Stunde und findet meist unter örtlicher Betäubung statt.
Nach der Operation wird mindestens ein Spermiogramm erstellt, um sicherzugehen, dass tatsächlich keine Spermien mehr im Sperma enthalten sind.
Ab dem 1. April 2023 ist dieses Verhütungsmethode für alle Personen, die bei der Gesondheetskeess (CNS) versichert sind, kostenlos.
Für weitere Informationen: klicken Sie hier.
BEREITS GESTELLTE FRAGEN
Wirkt sich eine Vasektomie auf die Libido aus?
Nein. Eine Vasektomie hat keinerlei Auswirkungen auf das sexuelle Verlangen, die Erektionsfähigkeit oder die Ejakulation. Die Libido wird durch den Testosteronspiegel reguliert, und Testosteron wird von den Hoden freigesetzt. Bei der Vasektomie werden lediglich die Samenleiter unterbunden, sodass der Testosteronspiegel durch die Vasektomie nicht beeinflusst wird.
Verursacht eine Vasektomie Schmerzen?
Nein. Die Operation wird unter örtlicher Betäubung durchgeführt. Diese ist manchmal nicht einmal notwendig, da die Operation schnell und schmerzlos verläuft und nur circa 10 Minuten dauert. Es ist jedoch möglich, dass ein kleines Hämatom (Bluterguss) entsteht.
Kann man nach einer Vasektomie noch ejakulieren?
Ja. Der Unterschied besteht darin, dass das Ejakulat keine Spermien mehr enthält. Diese machen aber sowieso nur 1–3 % der ejakulierten Flüssigkeit aus. Sie können also weiterhin eine Erektion haben und ejakulieren. Das Fehlen von Spermien ist mit bloßem Auge nicht erkennbar und die Menge des Ejakulats ist nicht so stark reduziert, dass dies auffallen würde.
Wie lange dauert die Genesung?
Es ist ratsam, sich in den ersten 24 Stunden nach der Operation auszuruhen. Anschließend sollten Sie etwa eine Woche lang auf Sport und Geschlechtsverkehr verzichten. Wichtiger Hinweis! Die Vasektomie ist nicht sofort wirksam. Sie müssen mindestens 3 Monate warten, um sicherzugehen, dass sich keine Spermien mehr im Sperma befinden. Verwenden Sie bis dahin ein zusätzliches Verhütungsmittel (z. B. Kondom oder Femidom).
Ist die Vasektomie reversibel?
In der Regel nicht. Die Vasektomie wird auch als „dauerhafte Empfängnisverhütung“ bezeichnet und kann nicht rückgängig gemacht werden. Es ist jedoch möglich, sein Sperma vor der Operation auf eigene Kosten zu konservieren. Operationen zur Wiederherstellung der Fruchtbarkeit sind möglich, aber teuer und garantieren keine Rückkehr der Fruchtbarkeit (zwischen 10 % und 75 % Wahrscheinlichkeit für eine Schwangerschaft). Der Erfolg dieser Operation hängt auch von anderen Faktoren ab, wie z. B. dem Alter, der seit der Operation verstrichenen Zeit, der angewendeten Methode usw. Daher ist die Vasektomie als irreversibel zu betrachten.